Gewinner*innen 49. Schweizer Jugendfilmtage 2025

Gewinner*innen 49. Schweizer Jugendfilmtage

Icon: Der springende Panther
Kategorie A, bis 12 Jahre

1. Schneesturm im Eisenbahnland

Regie: Björn & Nilo (Uri)

Den ersten Preis geben wir an einen Film, der Kinderspiel und Filmemachen wunderschön vereint. Die beiden sehr jungen kreativen Köpfe haben mit viel Geduld und Liebe zum Detail die Grundlagen des bewegten Bildes erprobt. Ganz nebenbei sind sie dabei vermutlich ohne es zu wissen an die Anfänge der Filmgeschichte zurückgereist, in der ein Zug eine wichtige Rolle spielt. Der erste Preis geht an “Schneesturm im Eisenbahnland” von Björn und Nilo.

2. le camp forestier

Regie: Miftari Amir, Cassandre Schmied, Grigbale Théa Rose, Diedhiou Maya Fatou (Vaud)

En avant les histoires : c’est avec une croyance la plus élémentaire dans le pouvoir de la narration et des images que ces enfants juxtaposent et entrelacent leurs univers intérieurs avec les mondes extérieurs qui les entourent. Nous célébrons un cinéma joueur et collectif qui stimule l’imagination.

3. Zu Spät

Regie: Hannah Uhlig (Zürich)

Bei diesem Film hat uns besonders beeindruckt, dass sich eine Gruppe junger Menschen an die dokumentarische Filmsprache herangewagt haben und diese mit viel Witz, Leidenschaft und Reenactment umgesetzt hat. Mit ausfgefallenen Fragen, viel Humor und einer blühenden Fantasie haben uns die jungen Filmschaffenden die Protagonisten dieses Filmes vorgestellt und an deren Beruf teilhaben lassen. Der dritte Preis der Kategorie A geht an „Zu Spät“.

Kategorie B, bis 16 Jahre

1. Verfolgungsjagd

Regie: Malin Hauser, Simona Bürgin & Jack Schneider (Zürich)

Kurz und knackig erzählt uns dieser Stop-Motion-Film eine rasante Geschichte mit einer überraschenden Wendung. Die wunderschöne und äusserst humorvolle Umsetzung hat die Jury einstimmig so überzeugt, dass wir den ersten Preis an „Verfolgungsjagd“ verleihen.

2. Sophie

Regie: Julian Ramun Buytenhuijs & Armin Gasser (Zürich)

Eine perfekte Darstellung davon, wie die neuen Generationen die berühmte Phrase „Stay hungry, stay foolish“ interpretieren könnten. Eine wunderbare Inszenierung eines Wachstumsprozesses, der positiven und negativen Aspekte des Abschieds von der Kindheit und des plötzlichen Übergangs in die Erwachsenenwelt – so schnell wie eine Fahrt im Aufzug. Makaber, viszeral und sympathisch verrückt, nutzt der Film eine sehr direkte Sprache, um eine Welt voller Reflexionen und Interpretationen zu eröffnen, und genau das sollte Kino tun.

3. Die Welt des Spektrums

Regie: Sabrina, Nick Nunziata & Daniil Bosler (Argau)

Dieser Film zeigt ein breites Interesse am Experimentieren mit Filmmitteln, Materialen, Räumen und Schnitt, welches wir loben möchten. Auf spielerische und sanfte Art, nähert sich der Film dem autistischen Spektrum an und verzichtet dabei darauf, genaue Antworten oder Erklärungen zu geben, sondern setzt den Fokus auf die Vielschichtigkeit von Autismus und die Vielfalt von Autist:innen. Wir möchten die Filmemacher:innen ermutigen, weiterhin so zu experimentieren!

Kategorie C, bis 19 Jahre

1. Milo

Gruppe: Ciclo d’Orientamento Biasca (Ticino)

Un premio all’inconsapevolezza, un premio dedicato alla scoperta di qualcosa, forse un talento, che è sempre stato lì ma che aveva bisogno di essere svelato e detto a voce alta. Questo è il nostro compito come giuria, dire a voce alta che il vostro film è meraviglioso: genuino, delicato, intenso, divertente, professionale. È indubbio che il protagonista abbia subito trovato una connessione con i nostri cuori, ma qui non si tratta di sentimenti, qui stiamo parlando di una straordinaria sensibilità nel raccontare una storia facendo del bel cinema. Semplicemente, forse non sapete quanto bravi siete.

2. ON OUR OWN

Regie: Sislej Vece (Zürich)

Dieser Film schleicht sich über kühle Häuserfassaden und durch schwere Herzen und bleibt dabei an unserer Brust kleben. Mutig experimentiert der Film mit seinen Mitteln und erlaubt sich, seine Form immer wieder zu ändern. Die Auseinandersetzung mit dem Thema geschieht manchmal still, manchmal im Stockdunkeln, dann wieder etwas lauter. Und sie ist auf jeden Fall sehr wichtig. Danke dafür!

3. Miau Miau

Regie: Lina Wegmann (Aargau)

Mit Einfallsreichtum und leiser Bestimmtheit nimmt uns dieser Film mit auf eine Reise durch den Weltraum. Dieser Kurzfilm bringt die Tradition des Stummfilms und der Komödie in das Zeitalter des Internets und der modernen Technologie. Zu tieftst beeindruckt hat uns, dass die junge Filmemacherin konsequent eine eigene Welt erschaffen hat und diese mit technischer Rafinesse umzusetzen weiss. Miau, miau, miau!

Kategorie D, bis 25 Jahre

1. WOLKENLEER

Regie: Sedonja Moll (Zürich)

Wir konnten den Film berühren, seine Düfte riechen und seine Aromen schmecken. Wir haben einer Geschichte gelauscht und sie gesehen – in einer synästhetischen Erfahrung, die Raum und Zeit intelligent miteinander verwebt und uns dazu bringt, uns mit einer Gegenwart auseinanderzusetzen, die nicht immer einfach ist. Trotz der Schwierigkeiten lehrt uns der Film, dass die Realität des Alltags formbar ist – wie der Teig einer Torte, den man kneten und gestalten kann. Dieses Bewusstsein hilft uns, die Tragik der finalen Szene zu ertragen – einer Szene, die den Film sowohl aus technischer als auch aus schauspielerischer Sicht auf ein höheres Niveau hebt.

2. Dernier Soleil

Regie: Alexandre Schild (Genève)

Un portrait tendre et envoûtant de jeunes hommes fuyant les injonctions inhérentes à une masculinité militariste et stéréotypée. Un film à l’atmosphère colorée et sombre à la fois.

3. Unmasking

Regie: Florin Garzotto (Zürich)

Dieses Werk begibt sich auf eine intensive Recherche und gibt sich dabei selbst Raum zur ständigen Reflexion. In seiner queeren Form setzt es sich mit der Zugänglichkeit von Film und Filmemachen auseinander und wirft dabei wichtige Fragen auf, wie wer überhaupt Filme machen kann. Die Regie zeigt Mut zur Verletzlichkeit und damit auch die Kraft, die im Teilen liegt. In der Auseinandersetzung mit Sprache und Identität entsteht ein vielschichtiger, intersektionaler und zutiefst zeitgenössischer Beitrag, der uns für die Zukunft inspiriert.

Kategorie E, Filmstudierende bis 30 Jahre

1. Mawtini

Regie: Tabarak Allah Abbas (Genève, HEAD)

Bim badabim, bim badaboom. Iels sont cool. Amoureux tant de la culture pop, du cinéma que de sa famille, le film raconte un combat pour la survie et la liberté à travers une forme qui, elle aussi, se bat pour trouver sa propre liberté. Un enfant avec le savoir-faire d’un adulte, un adulte avec un regard d’enfant, le jury du festival ciné jeunesse est heureux de décerner le premier prix de la catégorie dédiée aux films étudiants à une œuvre qui nous émeut, qui nous surprend et qui a su créer des mélanges et des contrastes possibles seulement au cinéma. Mabrouk.

2. DIVA SICANELLA

Regie: Rachelle Furrer (Bern, HSLU Design Film & Kunst)

Der Absurdität sind keine Grenzen gesetzt – mit Humor, einer unendlichen Fantasie und Bildsprache sowie viel Fingerspitzengefühl für Details entführt uns die Macherin dieses Filmes in eine plastische Welt, die fast durch die Leinwand greifbar scheint. Wir sind mittendrin – direkt Teil der Geschichte. Besonders beeindruckt hat das Zusammenspiel von Sounddesign und Animation, die Sorgfalt und die technischen Skills, mit der uns die Filmemacherin hier einstimmig und vollends überzeugt hat. Der zweite Preis geht an „Diva Sicanella“.

3. MAM[I]

Regie: Dschamila Hirsiger (Bern, HSLU Design Film & Kunst)

Der dritte Preis geht an einen Film, der durch seine Feinheit, Ruhe und Stärke gezeichnet ist. Essayhaft und mit einer berührenden Fragilität stellt uns die Filmemacherin die Protoganistinnen vor. Sie liefert eine äusserst sensible Nachforschung zu familiären Beziehungen unter Umständen, die alles andere einfach sind. Der Filmemacherin gelingt es, die richtigen Fragen zu finden und sowohl die Protagonistinnen und uns Zuschauer:innen in einen Safe Space zu begleiten, der uns erlaubt, uns auf diese intime und höchst persönliche Geschichte einzulassen. Für diese sorgfältige Regiearbeit vergeben wir den dritten Preis an „Mami“ von Dschamila Hirsiger.

Icon: Pokal
ZKB-Publikumspreis:

Kategorie A: Die Buschbanditen und die schwarzen Hände von Emma Nagy & Leia Shadwell (Zürich)

Kategorie B: Sophie von Julian Ramun Buytenhuijs & Armin Gasser (Zürich)

Kategorie C: Veni Vidi (Velo) Vici von Clara Holloway & Pascale Lörtscher (Aargau)

Kategorie D: WOLKENLEER von Sedonja Moll (Zürich)

Kategorie E: In Tune von Laura Kohler (St.Gallen)

Icon: Filmklappe
«Klappe Auf!» Pitching Competition

Millan Kiptum (Genève)

Der Film bringt uns in Kontakt mit einem Geist, den wir durch einen Spaziergang näher kennenlernen. Wir hören die Stimme des Regisseurs hinter der Kamera, der langsam einen Dialog öffnet. Von einer persönlichen Geschichte ausgehend wird die koloniale Vergangenheit beleuchtet.

Das Projekt überzeugt uns durch die sorgfältig durchdachte Kombination aus dokumentarischen und surrealen Elementen, sowie die Relevanz des behandelten Themas. Der Film erinnert auf subtile Weise daran, dass unsere Gegenwart untrennbar mit der Gewalt der Vergangenheit verbunden ist.

Der Gewinner der Klappe Auf Pitching Competition ist Millan Kiptum.

Icon: Berg
Goldenes Bergli

Goldenes Bergli für den Besten Animationsfilm:

The light of the sea

Regie: Joscha Lietz (Bern)

2025 war ein grossartiges Jahr für das Kino, und das spiegelte sich deutlich in der Vielfalt der Filme wider, die wir sehen durften. Das Mass an Kreativität und Leidenschaft der jungen Filmemachenden ist wirklich aussergewöhnlich. Dies machte die Aufgabe, einen Gewinner oder Gewinnerin auszuwählen, nicht einfach. Von lebendigen Stop-Motion-Werken bis hin zu komplexen 3D-Renderings ist die Menge an künstlerischem Ausdruck in der diesjährigen Aufstellung sehr inspirierend. Jedes Projekt zeigt eine einzigartige Vision, und es war klar, dass eine grosse Menge an harter Arbeit in diese Filme geflossen ist. Die Jury stand vor einer schwierigen Entscheidung. Bei der Beurteilung wurde Vieles berücksichtigt. Die technischen Fähigkeiten, die in diesem Jahr gezeigt wurden, hinterliessen bei der Jury einen bleibenden Eindruck. Aber es gab mehr als Technik und visuelle Elemente, die zur Entscheidung beitrugen, denn ein wirklich bemerkenswerter Film kann auch auf emotionaler Ebene tief beim Publikum nachhallen. Das Geschichtenerzählen hinterlässt einen bleibenden Eindruck, und bei der diesjährigen Auswahl stellte die Jury fest, dass ein Film besonders hervorstach. Es war ein Projekt, das uns nicht nur mit seiner hervorragenden Stimmung und Atmosphäre, sondern auch mit seiner emotionalen Tiefe und Geschichte beeindruckte. Am Ende war es eine schwierige Entscheidung, da viele der gezeigten Filme auf ihre eigene Art wunderbar waren. Nach sorgfältiger Überlegung hat sich die Jury jedoch auf einen Film geeinigt. Dieser Film zeigte nicht nur großartige technische Fähigkeiten im Einsatz stimmungsvoller Texturen und kreativer Szenenwechseln, sondern auch viel Herz. Es war ein Film, der mit der Absicht gemacht wurde, eine ausgeprägte und emotionale Geschichte zu erzählen, die sich nicht scheute, komplizierte Themen zu behandeln. Wir sind stolz, den Goldenes Bergli Film Award an The Light of the Sea von Josha Lietz zu überreichen.

Icon: Schweiz mit Röstigraben
Prix Röstigraben

And the Wind Weeps

Regie: Aulona Selmani (Zürich, ZHdK)

For it’s emotionally powerful story and political cinematography work, talking about memories and personal stories anchored in collective struggles, it’s screenwriting, structure and way of playing with cinematographic form made it stand out through a story that resonates with current times.
The Prix Röstigraben goes to And the Wind Weeps by Aulona Selmani
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