Gewinner*innen 48. Schweizer Jugendfilmtage

Gewinner*innen 48. Schweizer Jugendfilmtage

Icon: Der springende Panther
Kategorie A, bis 12 Jahre

1. Infauge

Regie: Eloi Perler Gisler, Péma Janon Feuz, Lilith Perler Gisler, Dimitri Bühlmann, Ryo Führer, Nima Perler Gisler (Fribourg)

Pour son humour pétillant, pour son imaginaire foisonnant, pour le regard irrévérencieux et poétique qu’il porte sur le monde des adultes, pour son ingéniosité en matière de trucages, pour la beauté de l’énergie collective sur laquelle repose le film, et parce que nous rêvons tou·te·s de voir des téléjournaux où l’arrivée d’un cirque en ville et l’atterrissage d’un joueur de football dans un stade fassent les gros titres, nous avons décidé de remettre le premier prix de la catégorie A à INFAUGE d’Eloi Perler Gisler, Péma Janon Feuz, Lilith Perler Gisler, Dimitri Bühlmann, Ryo Führer et Nima Perler Gisler.

2. Die Augenfalle

Regie: Linus Spiegel (Zürich)

Manchmal braucht es nicht viel: Das beweist ein kurzer Film, der uns mit Charme und Witz in eine Welt voller Knete, abgetrennter Augen und Freundschaft entführt. Dass das einen Preis verdient hat, war für uns… nun… augenfällig. Der zweite Platz in der Kategorie A geht deshalb an «Die Augenfalle» von Linus Spiegel.

3. La Malédiction des Cornichons

Regie: Classe 6FR331 Isabelle Tomaz-Duarte (Neuchâtel)

Ce film nous a véritablement marqués par son histoire captivante et son dénouement percutant. Il a su susciter notre sourire et nous avons été grandement impressionnés par la qualité des dessins ainsi que la créativité déployée dans la construction des arrière-plans, avec des couleurs très vives. Nous sommes sûrs que nous ne goûterons plus les cornichons de la même manière. Le jury a attribué le troisième prix de la catégorie A à “La Malédiction des Cornichons” (Emma Aybec Deolindo Medyar Lisa Samuel Maxime Kiara Sarah Million Guillaume Cristine Lorenzo Alyssa Nathan David Lïa Sarah Alex Anisa Joanna Lita)

Kategorie B, bis 16 Jahre

1. MIAU

Regie: Lina Wegmann (Aargau)

Der geschärfte Blick und die gekonnte Kamera- und Regieführung haben uns bei diesem Film überzeugt. Wir werden mitgenommen in eine kontrollierte, abgeklärte Welt, in der ein liebenswürdiges Wesen von einer scheinbar leichten Aufgabe überfordert ist. In diesem klinischen Sci-Fi-Setting gibt es viel Raum für Emotionen, Witz und zwei Protagonist*innen, die man schnell ins Herz schliesst. Wir würden dazu gerne sagen «Wau», aber passender wäre wohl: «Miau». Der erste Platz in der Kategorie B geht an Lina Wegmann für «Miau».

2. from station to station

Regie: Danilo Medakovic (Schaffhausen)

Die Zeit vergeht, wir schauen ihr dabei zu und gleichzeitig scheint sie sich in diesem Film auszudehnen, weil wir sie während des Schauens sehr bewusst wahrnehmen. Die Umsetzung dieses grossen, philosophischen Themas hat uns sehr beeindruckt. Die Einstellungen verblüffen durch ihre Präzision und Klarheit und zeugen von einer grossen Leidenschaft und genauen Studie der klassischen Schwarz-weiss Fotografie. Die Montage der Bilder und Klänge erzeugt eine einnehmende Atmosphäre, sowie eine Narration, die nicht ausformuliert ist, sondern Fragen aufwirft, die in uns nachhaltig beschäftigen.

3. SWAP

Regie: Tess Fescia, Kaycie Gontran, Clarisse Varanne (Vaud)

Pour l’originalité de sa narration, qui procède de la juxtaposition de situations quotidiennes, pour l’inventivité de sa mise en scène et l’originalité de son découpage, pour la pertinence de sa réflexion sur l’inégalité des genres et pour l’expérience de pensée audacieuse que le film propose en imaginant un monde où les rôles attribués aux femmes et aux hommes seraient inversés, nous avons décidé de remettre le troisième prix de la compétition B à SWAP de Tess Fescia, Kaycie Gontran et Clarisse Varanne.

Kategorie C, bis 19 Jahre

1. the dance of becoming a woman

Regie: Ronja Lina Riklin (Zürich)

Der experimentelle und performative Charakter, die Poesie der Bilder und die persönliche Erzählweise zeichnen den diesjährigen Gewinnerfilm der Kategorie C mit einer hohen Eigenständigkeit aus. Die Motive wirken durch den ehrlichen und intimen Blick der Kamera nicht klischiert, sondern sind pur und frisch. Wir sind der Protagonistin und ihren Verbündeten dadurch auf eine berührende Weise sehr nah. Die grosse Frage nach der eigenen Identität wird in diesem Film nie zu schwer, sondern behält immer eine tänzerische Leichtigkeit, ohne dabei an Tiefe zu verlieren.

Dieser Film hat eine Kraft, die uns mitgerissen und berührt hat und deshalb geht der diesjährige 1.Preis der Kategorie C an “THE DANCE OF BECOMING A WOMAN” von Ronja Lina Riklin. 

Ronja Lina Riklin hat zusätzlich die Chance erhalten, den Festivaltrailer für die 49. Schweizer Jugendfilmtage zu produzieren.

2. Im Park – Biz bewiise muesch dich.

Regie: Rubie Sturm (Zürich)

Der Film erzählt von einer Passion, der Passion einer Gruppe von Frauen, für die es sich – Zitat – “lohnt am Morgen aufzustehen, die einen auf den Boden der Realität bringt und [sie] überall in die Welt hinaus trägt“. Die Jury erkennt in der Machart ein feines Gespür fürs Detail, für Rhythmus, interessante Kameraperspektiven und für sinnliches und relevantes Storytelling in einem Dokumentarfilm Format, das gelingt, weil es ein eigenständiges künstlerisches Produkt geworden ist. Wir wünschen uns, dass die Gewinnerin noch viele Male umsetzt, was eine ihrer Protagonistinnen im Film zu ihrer Passion, dem Skaten, sagt: „Es ist nur Technik und was mer im Chopf hät.“

3. Rainy Night

Regie: Lucia Terzaghi (Ticino)

Questo film ci ha profondamente impressionati per la semplicità e l’essenzialità della sua trama, che riesce a essere coinvolgente senza mai scadere nella banalità. Siamo stati particolarmente colpiti dall’attenzione ai dettagli nell’immagine, che ci ha trasportato in un’altra epoca. Abbiamo apprezzato la possibilità di cogliere una duplice lettura: da un lato, uno scenario cupo e angosciante, dall’altro, la possibilità di evadere dalla realtà. È con grande gioia che conferiamo il terzo posto nella categoria C a Lucia Terzaghi con „Rainy Night“.

Kategorie D, bis 25 Jahre

1. ein einzelnes Haar

Regie: Flamur Blakaj & Minda Deol (Bern)

Die einzigartige Geschichte der Autorin wird filmisch umgesetzt und alles daran gelingt!Wir verfolgen gespannt die inneren Gedanken unserer Heldin, deren persönliche Emanzipationsgeschichte von einer kleinen Akupunkturpraxis aus in die große, weite, globalisierte Welt führt und uns und sie glücklich macht. Oder um es in der Sprache der Heilung auszudrücken: «Akupunktur erleichtert unter anderem den Druck auf einzelne Nervenwurzeln und regt den Blutkreislauf an». Die Jury gratuliert Minda Deol, Flamur Blakaj und der Gruppe Kaleidoskop sehr herzlich für diese wunderbare und gelungene Umsetzung eines Lebensgefühls und zum ersten Preis in der Kategorie D. Textlich, spielerisch und filmisch seid Ihr auf jeden Fall alle «on your way”. Wir sind gespannt, wo wir uns in dieser Welt hoffentlich bald wieder begegnen.

2. Aminata

Regie: Djibril Vuille (Zürich)

Unvermittelt wirft uns der Regisseur ins Geschehen seines Films und den Alltag seiner Hauptfigur, die sowohl im Beruf als auch im Privatleben an einer Schwelle steht. Wie der Regisseur seine Schauspieler*innen führt, mit welcher Kompromisslosigkeit er das Geschehen inszeniert und einfängt, hat uns sehr beeindruckt. Auf packende Art und Weise werden hier Machtgefälle und Geschlechterrollen ergründet, reflektiert und herausgefordert. Müsste man den Regisseur – ganz in den Worten seines Films – mit einer Pflanze vergleichen, so hat er uns mit seinem Film eine reife, köstliche Mango geschenkt. Danke Djibril Vuille, danke «Aminata».

3. Les Collines de Sel

Regie: Alexandre Schild (Genève)

Une immersion dans une esthétique d’une grande finesse, la création d’une atmosphère marquante grâce à des images puissantes, la sensation de naviguer dans un univers où les compositions et les couleurs semblaient construire des tableaux. Ce film a également su nous émouvoir et nous captiver à travers le parcours de son protagoniste. Nous félicitons chaleureusement Alexandre Schild pour son œuvre “Les Collines de Sel”, qui remporte le 3ème prix.

Kategorie E, Filmstudierende bis 30 Jahre

1. Sarebbe Statu

Regie: Ella Rocca (Luzern), HSLU video

Die vielschichtige Erzählung, die aussergewöhnliche Gegenüberstellung des menschlichen Körpers mit einem unfertigen Haus, die atmosphärische Bildsprache dieses Filmes und sein kraftvolles Ende haben uns tief beeindruckt. Die Regie kreiert ein sehr persönliches Werk über die Suche nach einem Ort, einer Identität, und nicht zuletzt, Heimat. «Ich werde zum Meer» heisst es an einer Stelle im Film. Es ist einer von vielen poetischen aber nie pathetischen Momenten, die für uns die Einzigartigkeit dieses Films ausmachen. Aus diesen Gründen verleihen wir den ersten Preis der Kategorie E an “Sarebbe Statu” von Ella Rocca.

Ella Rocca ist zusätzlich eingeladen nächstes Jahr an den 49. Schweizer Jugendfilmtagen Teil der Wettbewerbsjury sein.

2. Amoramar

Regie: Daniel Perez Valderrama (Ticino), ECAM Madrid

Anche se non siamo direttamente coinvolti, una storia può diventare universale, trasmettendo l’amore per la vita e il senso di condivisione che vanno al di là delle esperienze individuali. In questo caso, la fusione tra immagini d’archivio personali e storiche rende la narrazione accessibile e toccante per ciascuno di noi. Il profondo attaccamento alle radici e il forte legame con la nuova terra, che il regista è riuscito a sottolineare, ci ha davvero impressionato. Siamo felici di assegnare il 2° premio della categoria E a Daniel Perez Valderrama per il film ‚Amoramar‘.

3. Crevette

Regie: Elina Huber, Noémi Knobil, Jill Vágner, Sven Bachmann (Zürich), HSLU animation

Was, wenn es passiert ist? Aus Verunsicherung werden Zweifel und aus Zweifeln wird schliesslich ein grosses, lähmendes Monster. Dieser Film stellt sich seinem Monster auf visuell eindrucksvolle und verspielte Weise, die uns mit seiner Protagonistin mitfühlen, mitreisen und mitleiden lässt. Wie hier unter Einbezug der Bildsprache, des Schnitts und Sounddesigns über Schwangerschaft und Ängste sinniert wird, zeigt wunderbar die Kraft des Animationsfilms. Oder um es anders zu sagen: Nothing is shrimpossible. Aus diesem Grund geht der 3. Platz in der Kategorie E an «Crevette» von Elina Huber, Noémi Knobil, Jill Vágner und Sven Bachmann.

Special Mention

Blöder Knopf

Regie: Alina Nazaryshyna, Erfan Alkozay, Ehsan Alkozay, Mustafa Corak, Mohibullah Mohammadi (Glarus)

Eine Gruppe von jungen Menschen verschiedener Nationalitäten mit unterschiedlichsten Sprachen finden sich für ein paar Stunden zusammen und erzählen eine Geschichte über einen irren Diktator, der den Überblick verliert. Leider eine Realität, die uns zurzeit alle zu beschäftigen hat. Menschen mit Fluchtgeschichten sind davon traumatisiert und umso mehr hat uns beeindruckt, mit welcher Resilienz, Leichtigkeit und welchem Augenzwinkern die fünf Filmemacher*innen das Gefühl des Ausgeliefertseins und der Ohnmacht gegenüber autoritären Regimen erzählerisch auf den Punkt bringen. Wir haben eine grosse Lust am gemeinsamen Gestalten gespürt. Die Geschichte ist einfach, eindringlich und hinterlässt trotz und wegen ihrer Komik ein mulmiges Gefühl. Die Gefahr, die von all den «blöden Knöpfen» auf dieser Welt ausgeht, ist gross. Wie es gelingen kann, daran nicht zu verzweifeln, haben uns Alina, Erfan, Ehsan, Mustafa und Mohibullah vorgemacht. Die Jury bedankt sich dafür und gratuliert sie.

Icon: Pokal
ZKB-Publikumspreis:

Kategorie A: The 6 Dimensions of Christmas von Sarah von Allmen und Liam Kunz (Solothurn)

Kategorie B: Zwei Filme haben die selbe Anzahl Stimmen vom Publikum erhalten und somit gibt es zwei Filme, die gewonnen haben:

Der Hinweis von Matteo Kappeler (Luzern)

Der Sturm von Aino Tschander, Ambroise Schmid, Anna Werner, Dean Federer, Fadri Lüchinger, Jànos Horvath, Larina Wildi, Leon Burian, Luna Moana Pearl Zimmermann, Ritu Bonthala, Shayna Spirig, Tim Meier (Zürich)

Kategorie C: Im Park – Biz bewiise muesch dich von Rubie Sturm (Zürich)

Kategorie D: seCURE von Jana Dünner & Zoé Kugler (Zürich)

Kategorie E: Die Photoautomatin von Elias Koller & Lisa Jödicke (St. Gallen), ZhDK

Icon: Filmklappe
«Klappe Auf!» Pitching Competition

Alice Coleman (Zürich) 

Da wir auf einen Pitch beschränkt waren, entschieden wir uns für das Projekt, das uns auf allen Ebenen überzeugt hat, von der klaren Präsentation, dem Inhalt und der Umsetzung und nicht zuletzt von der Einschätzung, welches Mentoring sie unterstützen würde. Im Namen der «Klappe Auf!» Jury vergeben wir den diesjährigen Preis an. Das Projekt YELLOW von Alice Coleman. Wir fanden den Pitch rund und gelb und freuen uns auf diese filmische Reise.

Sie wird den Eröffnungsfilm für die 49. Schweizer Jugendfilmtage produzieren. 

Icon: Berg
Goldenes Bergli

Goldenes Bergli für den Besten Animationsfilm:

Bella und die Tiere

Regie: Die Kinder der Primarklasse 4e aus Muttenz BL (Basel Landschaft)

Mit bewegtem Bild zu arbeiten hat etwas magisches. Wir schauen ganz genau hin um etwas durch unsere pure Imagination zum Leben zu erwecken. Dafür sind Ambitionen, Geduld und Neugier sehr wichtig. Vor allem die Neugier, die Welt zu entdecken, zu hinterfragen und schlussendlich die dadurch entstandenen Beobachtungen Anderen zu vermitteln. Die diesjährigen Nominierungen haben sehr viel von dieser Neugier gezeigt, manchmal eher politisch, philosophisch, humorvoll oder gerade spielerisch. Wir waren verzaubert und erstaunt durch all die verschiedenen Kurzfilme und die vielseitig angewendeten Gestaltungsmitteln. Und auch wenn nur ein Film gewinnen kann, wollen wir alle junge Filmemachenden dazu ermutigen dranzubleiben und weiterzumachen. Wir von der Jury des BA Animation der Hochschule Luzern Design, Film und Kunst, küren dieses Jahr ein Film, welcher herausgestochen ist durch seine spielerische Art Storyelemente zu verknüpfen, eine Pracht an Farben zu zeigen und mit den Händen eine kurze Geschichte zu erzählen. Vor allem aber wollen wir die Teamarbeit hinter dem Projekt würdigen. Und deshalb sind die Gewinner*innen des Goldenen Berglis dieses Jahr „Bella und die Tiere“ von der Primarklasse 4e aus Muttenz BL.

Icon: Schweiz mit Röstigraben
Prix Röstigraben

Prix Röstigraben in Partnerschaft mit FIFF:

Die Photoautomatin

Regie: Elias Koller & Lisa Jödicke (St. Gallen)

Aus solch einer Diversität an Kurzfilmen ein einzelnes Werk auszuwählen ist keine leichte Aufgabe, insbesondere da jeder der Filme auf einzigartige Weise berührt. Tiefgründige Themen in leichter und spielerischer Weise zu behandeln erfordert Feingefühl und Liebe zum Detail. Den Filmschaffenden gelingt dies durch präzise Regie- und Montagearbeit. Uns überzeugte dieser Film mit seiner Kreativität, die in uns die Liebe und den Spass des Filmemachens, wie auch Schauens anregt, und dazu inspiriert, gemeinsam Geschichten zum Leben zu erwecken.