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Gewinner*innen 45. Schweizer Jugendfilmtage
Kategorie A, bis 12 Jahre
1.PEM
Regie: Sky Lions, Gruppe: Klappe 5g (Zürich)
Lösungen für die Verschmutzung unserer Erde. Engagiert und mit viel Herz umgesetzt, überschreitet der Film Grenzen in einer hochaktuellen Thematik. Mutig und Innovativ, das Werk «PEM» von Sky Lions, Klasse 5g aus Regensdorf wurde einstimmig von der Jury mit dem ersten Preis in der Kategorie A ausgezeichnet !
2. Teufel komm raus
Regie: Jay Rufer, crossfade.tv Filmcamp 2020 (Zürich)
Originell und mit kritischem Blick, spricht der Film vom Guten und Bösen; der Gier des Geldes, einer Erwachsen Erfindung. Mit Schauspielerischer Leistung, toller Visuellen Umsetzung und gutem Rhythmus, überzeugt diese Geschichte. Der Zuschauer spürt die Lust und den Spaß des Filmteams an dem Projekt. Der Film zeichnete das Lächeln auf unsere Gesichter. Der 2.Preis in der Kategorie A geht an «Teufel komm raus» von Jay Rufer, Crossfade.tv Filmcamp!
3. HAN ES ZÜNDHÖLZLI AZÜNDT
Regie: K’Werk Kurs Trickfilm / Animation
Der Einsatz einer Gruppe und die präzise Zusammenarbeit von vielen Händen machen den Film einzigartig. Die wunderschöne Bildsprache erzählt den Text eines Schweizer Klassikers und geht über ihn hinaus. Das Werk berührt und bringt zum Nachdenken, Qualitäten die jeder Film braucht. Deswegen geht der 3. Peris an «I han es Zündhölzli anzündt» vom K’Werk Kurs Trickfilm und Animation!
Kategorie B, bis 16 Jahre
1. Andrà tutto BEN·issimo
Regie: Atelier cinema, REC-Progetto Villa San Quirico (Ticino)
Der Film greift das Thema Lockdown und die erschwerte digitale Kommunikation auf erfrischende und sehr authentische Weise auf. Es ist den Filmemachern gelungen einen sehr klaren und natürlichen Einblick in das Leben während des Lockdowns von Jugendlichen zu geben. Die dafür gewählten Mittel sind einfach und dennoch sehr realistisch und überzeugen. Auch die Dialoge haben eine Natürlichkeit an sich und passend perfekt. Zudem nimmt der Film wichtige Themen mit einer Leichtigkeit auf ohne je mit dem Zeigefinger darauf zu zeigen. Eine tolle Gemeinschaftsleistung die von der Jury einstimmig auf den ersten Platz gewählt wurde.
2. The Other Virus
Regie: Sekundarschule Thalwil AB2c (Zürich)
Zwei hochaktuelle und zentrale Themen greift dieser Film in verschiedenen, fantasievoll zusammengefügten Szenen auf. Er fokussiert die behandelte Thematik in jeder Szene auf eine ganz eigene Art und wird durch provokativ gestellt Fragen elegant zu einem Ganzen zusammengefügt. Der Film zeichnet sich durch ein hohes Mass an Kreativität, Mut und unkonventionellem Denken aus und zeigt gleichzeitig das Film ein tolles Gemeinschaftswerk ist. Es ist wunderschön zu sehen, wie differenziert sich eine Schulklasse mit einem für alle wichtigen Thema auseinandergesetzt hat. Ein redlich verdienter 2ter Platz.
3. See the Sea
Regie: Konstantin Reber (Aargau)
Dieser Film erlaubt es uns unsere Sinne zu schärfen und deren einzelne Bedeutung zu hinterfragen. Braucht es wirklich Augen um zu sehen? Mit poetischen und sehr sorgfältig ausgewählten Bildern nimmt der Filmemacher uns mit auf eine einmalige Reise und erlaubt es uns alt bekanntes mit anderen Augen zu sehen. Der Filmemacher hat die Jury mit seiner kühnen Herangehensweise und Originalität überzeugt, weshalb wir diesen Film auf den dritten Platz gewählt haben.
Kategorie C, bis 19 Jahre
1. Florieren
Regie: Florian Garzotto (Zürich)
Auch bei diesem Film muss das Handwerk betont werden. Es ist ein Film, bei dem viel Recherchearbeit drinsteckt, die sich mit derer von ganz Grossen seines Filmgenres messen kann. Doch nicht nur die Machart dieses Filmes zeugt von viel Reife. Auch die Selbstreflexion, des Filmemachers, der gleichzeitig auch der Protagonist seines Films ist. Der Regisseur taucht darin nämlich in seine eigene Vergangenheit ab und hinterfragt gleichzeitig kritisch, wie uns diese Gesellschaft beibringt, eine Frau oder ein Mann zu sein. Der Film ist damit intimes Selbstportrait und zugleich wichtige Geschichte über Identitätsfindung – die Mut macht.
2. Postapokalyptischer Zyklus
Regie: Annika Lutzke & Emily Eberl (Zürich)
Das künstlerische Setting ist eine Mischung aus Science-Fiction Film, Experimentalfilm und One-Woman Show. Die beiden Filmemacherinnen setzen darin ein leider immer noch tabuisiertes Thema auf eine wahnsinnig humorvolle und kreative Weise um. Es ist eine grosse Freude zu sehen, wie die beiden mit viel Phantasie und mit einer erfrischenden Leichtigkeit mit dem Thema umgehen. Wir hoffen, dass der Film auch andere ermutigen kann, ihre Scham und Stigmas rund um das Thema Menstruation abzulegen. Annina Lutzke und Emily Eberl, ihr habt uns mit Postapokalyptischer Zyklus sehr zum Lachen gebracht und gleichzeitig zum Denken angeregt.
3. Limmatplatz, Objekt 321729
Regie: Anna Zeller (Zürich)
Auf dem dritten Platz ist ein Film, von dessen klugen Idee wir hin und weg waren. Doch nicht nur das. Die Person, die diesen Film gemacht hat, weist schon jetzt eine Eigenschaft auf, die für das Filmemachen unglaublich wertvoll ist: nämlich eine starke Beobachtungsgabe. Es zeugt von viel Empathie, wenn man es als Regisseur*in schafft, mit seinem Film, die Welt aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten. Vor allem, wenn der Protagonist gar kein Mensch ist. Denn dieser Film hat einen sehr ungewöhnlichen Hauptdarsteller. In unserem 3. platzierten Film schauen wir nämlich auf Zürich, aus der Sicht eines Snackautomaten.
Kategorie D, zwischen 20 und 25 Jahre
Jurypreise Kategorie D
1. This Is An Invitation
Regie: Catherin Schöberl (Basel Stadt)
Durch eine treffend artikulierte Arbeit, die auf einer Recherche mit Zitaten der Stimmen von Männern und Frauen in den Medien basiert, lädt der Film zur Diskussion darüber ein, was es bedeutet, eine Frau zu sein, Stereotypen zu erfüllen oder abzulehnen. Die Arbeit bringt eine Vielzahl von Statements ans Licht, die so oft wiederholt werden, dass sie in der Gesellschaft verwurzelt und eingebrannt sind. Die Übersetzung in die Bildsprache hat uns sehr überzeugt. Sie bedient sich einem Stillmittel, das diese Diskussion verstärkt. Den 1. Preis in der Kategorie D verleihen wir den Film «This in an Invitation» von Catherin Schöberl.
2. Zu dritt
Regie: Agnese Làposi, Benjamin Bucher (Ile de France)
Der Film fängt eine hohe Intimität ein, die nicht so einfach vor die Kamera zu bringen ist. Zuneigung, Ablehnung, Sexualität und Mobbing sind Themen, die wir auf einer Schulreise erfahren können. Die gemächliche, dokumentarische Kamera übernimmt dabei die Rolle eines vierten Freundes von Lea, Jonas und Saxana. Für die spannende und sensibel Umsetzung verleihen wir den 2. Preis in der Kategorie D den Film «Zu dritt» von Agnese Làposi und Benjamin Bucher.
3. Nomads In Remembering
Regie: Jennifer Merlyn Scherler (Basel Stadt)
Mit sorgfältig ausgewählten poetischen Bildern, voller Ruhe und durch einen tadellos gesprochenen Text, werden wir durch Passagen aus möglichen Erinnerungen an die Flucht der Großmutter der Filmemacherin während des Zweiten Weltkriegs geführt. Für diese Autorenarbeit verleihen wir den 3. Platz in der Kategorie D den Film «Nomads in Remembering» von Jennifer Merlyn Scherler.
Kategorie E, Filmstudierende bis 30 Jahre
1. Les Nouveaux Dieux
Regie: Loïc Hobi (Neuchâtel)
Dieser Film greift eine aktuelle und viel diskutierte Thematik auf und setzt diese inhaltlich und formell konsequent um. Über den Monolog einer ungewöhnlichen Protagonistin wird der Zuschauer ins Innere eines jungen und sehr einsamen Mannes geführt, der erst nach seinem Tod und einer schrecklichen Tat die Aufmerksamkeit erhält, die er sich zu Lebzeiten immer gewünscht hat.
Den 1. Peis in der Kategorie E der Jugendfilmtage 2021 verleihen wir dem Film «Les Nouveaux Dieux» von Loïc Hobi.
2. Milch Lait Latte
Regie: Sara Furrer (HSLU, Luzern)
Das Werk besticht durch seine Klarheit, die sorgfältige dokumentarische Beobachtung und eine gelungene Montage und Tonspur. Die Regisseurin spricht über die Diskrepanz von Maschine und Natur und stellt ein Thema ins Zentrum, das massgeblich unsere Schweizer Identität beeinflusst hat.
Für eine unaufgeregte und sehr konsequente Umsetzung verleihen wir den zweiten Preis der Kategorie E dem Film «Milch Lait Latte» von Sara Furrer.
3. Bićemo najbolji
Regie: Jelena Vujović (ZHdK, Zürich)
Dieses Werk besticht durch eine aussergewöhnlich gute und authentische schauspielerische Leistung. Auch die professionelle und in sich sehr stimmige Umsetzung hat die Jury überzeugt. Hier wird eine wichtige und komplexe Thematik behandelt, die auch Potential hätte über das Kurzfilmformat hinaus. Der dritte Preis der Kategorie E der Jugendfilmtage 2021 geht an «Bicémo Naijbolji» von Jelena Vujović.
Special Mention
STÄDER
Regie: David Poly (Zürich)
Ein Film hat es ganz knapp nicht in unsere Top drei geschafft. Wir möchten ihn aber trotzdem unbedingt erwähnen, da er definitiv heraussticht. Der Film ist inspiriert von einem Text, der über 100 Jahre alt ist. Die Themen, die der Text behandelt, sind aber gerade heute aktueller denn je. Denn es geht um Nähe, Distanz und Zwischenmenschlichkeit. In Szene gesetzt wurde das Gedicht von Alfred Wolfenstein von 1914 mittels explosiven Bildern und grossartigen Tänzer*innen.
ZKB Publikumspreis
Kategorie A: PEM von Sky Lions, Gruppe: Klappe 5g (Zürich)
Kategorie B: The Other Virus, Sekundarschule Thalwil AB2c (Zürich)
Kategorie C: Past comes after Future von Lisa Schintu (Solothurn)
Kategorie D: 2402 von Tobias Zürrer (Glarus)
Kategorie E: Bićemo najbolji von Jelena Vujović (ZHdK, Zürich)
«Klappe Auf!» Pitching Competition
Melinda Müller
Goldenes Bergli
Goldenes Bergli für den Besten Animationsfilm:
PEM
Regie: Sky Lions, Gruppe: Klappe 5g
Eine fröhliche und optimistische Geschichte, die auf konsequente und überzeugende Art erzählt wird und das Publikum direkt zurück in die eigene Kindheit versetzt. „Short and sweet!“
Prix Röstigraben
LES NOUVEAUX DIEUX
Regie: Loïc Hobi (Neuchatel)
A visually striking and immersing film. It plays and breaks the boundaries of fiction and documentary storytelling. This film succeeds to explore a delicate theme through the eyes of an unforgiving figure and through the voice of an AI. The violence of its statements make the viewer face the unspeakable. Convinced by an unexpected journey trough a yet sparsely explored landscape of distorted images the jury nominates as the winner of the Röstigraben «Les Nouveaux Dieux» directed by Loïc Hobi. Congratulations!