Gewinner*innen 47. Schweizer Jugendfilmtage

Gewinner*innen 47. Schweizer Jugendfilmtage

Icon: Der springende Panther
Kategorie A, bis 12 Jahre

1. Le voyage à l’envers

Regie: Kenzo Maadi (Vaud)

Rhythmus. Unerwartete Wendungen, diese Selbstironie! und alles mit einer unheimlich spielerischen, präzisen und geistreichen Leichtigkeit.Der Gewinnerfilm der Kategorie A ist eine Parodie unserer Konsumkultur, dramaturgisch aufs Geschickteste verflochten. Der Preis geht an einen jungen Filmemacher, der mit verschieden fiktionalen Elementen gleichermassen spielt wie mit seinem Publikum.


2. Ganz schön schief gelaufen

Regie: Ronan O’Brian & Julian Bär (Zürich)

Der 2. Preis geht an einen Film, der uns durch seine Originalität und Kühnheit überrascht hat. Die Erzählung entführt uns mit Fantasie und Präzision in ein witziges und charmantes Science-Fiction-Universum, das mit bemerkenswerter Sorgfalt von einem Team hergestellt wurde, in dem alle Teilnehmenden ihren richtigen Platz gefunden haben.


3. Harry lernt zaubern

Regie: Jara Leci (Zürich)

Für den dritten Preis in dieser Kategorie hat die Jury beschlossen, eine Gruppe junger Menschen auszuzeichnen, die uns mit ihrem kollektiven Geist, den wir im Kern ihres Schaffens spüren konnten, bewegt hat.Wir waren von den klaren und ehrlichen Ideen der Gruppe überzeugt, die uns aus einem einfachen Klassenzimmer mit einem Hauch von Magie erreichen konnten.

Kategorie B, bis 16 Jahre

1. Anthropos

Regie: Katja Felder & Anna Lippuner (Zürich)

Ein berühmter Filmemacher, es war Jean – Luc Godard, hat einmal gesagt, dass Film eine Form ist, die denkt. Der 1. Preis in der Kategorie B geht an einen Film, der uns genau daran erinnert. Auf einfache und spielerische Art erzählt er uns von der Absurdität des Menschseins, des Anders Seins. In diesem Film vermischt sich gekonnt und innovativ das Genre Science-Fiction mit den Methoden des Dokumentarfilms.


2. Bedtime Run

Regie: Lucia Terzaghi (Ticino)

Die grösste Herausforderung an einem Kurzfilm ist wohl, dass er kurz wird. Der 2. Platz der Kategorie B geht an einen Film, der es schafft, in wenigen poetischen Bildern eine Geschichte zu erzählen, die an die traditionelle japanische Gedichtform Haiku erinnert. In diesem Film finden Form und Inhalt leichtfüssig zueinander, absurd und doch alltäglich – und überzeugten uns so auch durch diese überraschende Reife.


3. Stuck

Regie: Mira Grädel & Désirée Theiler (Zürich)

Eindrücklich zeigt uns der 3. platzierte Film der Kategorie B, wie Kino das Unsichtbares sichtbar machen kann. Doch die Filmemacherinnen gehen darüber hinaus! Sehr unkonventionell, berührend und mit Dringlichkeit erzählen sie von einem uns allen bekannten Gefühl: Verlust.

Kategorie C, bis 19 Jahre

1. Utopia

Regie: Emma Candia & Zélia Zanone (Genève)

Le 1er prix de la catégorie C revient à un film aux ingrédients prometteurs. Avec une adresse et une drôlerie judicieuse, le duo de réalisatrices atteint son ambition de transmettre un cri du cœur touchant. Usant une narration à la tournure audacieuse, et en ayant su s’entourer avec intelligence, autant à la mise en scène qu’au casting, le film exprime en outre une urgence.


2. Kullerauge

Regie: Marie Weise (Luzern)

Der nächste Film, Gewinner des 2. Platzes in der Kategorie C zeigt kunstvoll, dass manchmal alles in einem Film Form sein darf. Akustische Reize und ein Spiel mit Perspektiven und Rhythmen ergeben hier ein Ganzes in Ausschnitten. Ein Film über den Zustand unserer Welt; schnell, laut, rasend, bis die Augen schmerzen und die Ohren dröhnen. Ein experimenteller Bewusstseinsstrom über all das, was wir oft gar nicht mehr wahrnehmen, uns jedoch tagtäglich beeinflusst.


3. Giovannin senza pagüra

Regie: Livio Frauendorf (Zürich)

The third prize goes to a filmmaker who crafts a story in between memories and legends, which reminds us of the importance of spoken words and listening to them to build our own universes. Each visual and sound element of the film is a tile precisely composing this work with precision, sensitivity and care.

Kategorie D, zwischen 20 und 25 Jahre

1. Battles of the Fords of Isen

Regie: Sven Würgler & Lars Würgler (Bern)

Einen Film zu machen benötigt eine gehörige Portion Mut und viel, viel Ausdauer. Der 1. Preis in der Kategorie D geht an einen Film, der nicht nur mit unglaublich viel Enthusiasmus gefertigt seinem großen Vorbild entgegentritt, sondern dieses Universum mit einem Held versehrt, der verletzlich und in manchen Momenten fast schon ängstlich, auch mit seinem Schicksal hadert. Ein Film voller Faszination fürs Kino, für die grossen Bilder und wuchtige Musikpassagen. Ganz egal, wie viele Entbehrungen dieses Vorhaben gefordert haben mag, unser Gewinnerfilm zeigt eindrücklich, das Kino Teamwork ist.


2. Der Letzte

Regie: Jonathan Roggli (Bern)

Dieser Film zeigt, wie weit die Folgen der Klimakrise reichen. Dies in der Form eines sorgfältig und liebevoll umgesetzten Porträts einer Person mit einem ganz besonderen Beruf. Nicht nur, aber auch wegen des Klimawandels wird es ihn in dieser Form wohl bald nicht mehr geben. Umso wichtiger, dass der Filmemacher sich dazu entschieden hat, einem der letzten dieser Branche eine Stimme zu geben. Und was für eine!


3. Endometriose: Chronisch Unsichtbar

Regie: Lynn Kohli (Zürich)

Manche Dinge prägen die mediale Berichterstattung über einen längeren Zeitraum. So war es auch beim Thema dieses Films. Zum Glück ! Und obwohl wir uns alle immer mehr damit beschäftigen, immer mehr dazu erfahren und merken, wieviele Menschen in unserem Umfeld davon betroffen sind, schafft es die junge Filmemacherin mit ihrem Werk, einen neuen, unerwarteten Zugang zu generieren. Dies mit einer grossartigen, kreativen Idee und der Frage: „Was wäre wenn?“

Kategorie E, Filmstudierende bis 30 Jahre

1. Ci andavo in bicicletta

Regie: Matilde Casari (CISA, Ticino)

Was bleibt? Diese Frage haftet durchgehend uns allen an.Der Gewinnerfilm der Kategorie E hat die Jury berührt, nachdenklich gestimmt und betroffen gemacht. Durch langsame, bewusst gestaltete Aufnahmen einer Landschaft die für kurze Zeit sichtbar geworden ist, erörtert der Film gekonnt Fragen nach unserem Erbe. Er zeigt subtil – wertfrei – die Auswirkungen von Wachstum, Modernisierung und Zerstörung auf. Gekonnt verwebt der Film durch Bildauswahl und Sounddesign die Vergangenheit und Gegenwart zu einem erzählerischen Ganzen über eine verlorene Heimat. Der Preis geht an eine Filmemacherin, die sich mit dem Verschwinden auf eine originäre Art auseinandersetzt und es schafft, dem aktuellen Thema ihres Films eine vielschichtige Gefühlswelt hinzuzufügen.


2. CRUSHED

Regie: Ella Rocca (HSLU, Luzern)

The director of the film calls on us with cards of daily life from the digital era. A skillful and powerful use of visual elements squeezes emotions out of us while are faced at what we always find scary and uncomfortable, although inavoidable. For a courageous, direct questioning of relation to the others in contemporary days.


3. Ours

Regie: Morgane Frund (HSLU, Vaud)

Le 3e prix revient à un film qui parvient à étudier le regard masculin en tissant un parallèle original et frappant. La réalisatrice mène avec sensibilité et détermination son dialogue avec un protagoniste complexe, une rencontre singulière qui nous trouble et décale notre regard.

Special Mentions

RacheIstPizza

Regie: 4.Klasse Chriesiweg (Zürich)

Ach würden uns doch mehr Schweizer Filme mit dem Witz, Tempo und Anarchie ihre Geschichten erzählen! Unsere Lobende Erwähnung geht an einen Film, der innerhalb von 46 Sekunden rebellisch von Macht erzählt. Schmunzelnd führt er uns vor Augen, wie absurd gierig und naiv wir Menschen sein können. Fast schon philosophisch reflektiert er über das Zusammenleben von Mensch und Tier und sprüht von Einfallsreichtum auf allen Ebenen. Nehmt euch in Acht, wenn ihr das nächste Mal eine Pizza bestellt.

das bin ich – das leben der munotwächterin

Regie: Danilo Medakovic (Schaffhausen)

The jury decides to attribute a special mention to a young filmmaker, who impressed us with his capacity of observing the world and walking right towards his story. The director took us with sincerity on a journey gradually discovering a small but touching reality. As an encouragement to keep looking with curiosity at our society, the special mention of the jury goes to  Das bin ich – das Leben der Munotwächterin von Danilo Medakovic.

Icon: Pokal
ZKB Publikumspreis

Kategorie A: RacheIstPizza von 4. Klasse Chriesiweg (Zürich)
Kategorie B: Die killer Zahnspange von Flurina Jöhl, Carina Jöhl, Milly Murer, Alma Murer (St.Gallen)
Kategorie C: Utopia von Emma Candia & Zélia Zanone (Genève)
Kategorie D: Der Letzte von Jonathan Roggli (Bern)
Kategorie E: Ours von Morgane Frund (HSLU, Vaud)

Icon: Filmklappe
«Klappe Auf!» Pitching Competition

Tina Furger & Tome Zivko (Ticino)

Icon: Berg
Goldenes Bergli

für den Besten Animationsfilm:

Le Léopard et le feu

Regie: 67FR61 (Neuchâtel)

Der kreative Einsatz der Materialien und die Kernaussage, die dieser Film den Zuschauer*innen mitgibt, sind nur zwei Gründe, wieso er uns überzeugt hat. Die Einfachheit, mit der die Geschichte überbracht wird, und die passende Musik und die Stimmen lassen einen vollkommen eintauchen. Ohne Freude an der Produktion und der Zusammenarbeit wäre ein Film nur eine leere Hülle, dieser Film ist wie ein volles Glas. Wir freuen uns jedes Jahr wieder erneut neue junge Talente zu sehen und unterstützen zu dürfen. Neues auszuprobieren, ohne (oder mit einem winzigen Bisschen) Angst auch mal zu scheitern, ist das Fundament jeder grossartigen Idee. Das Goldene Bergli geht an «le Léopard et le feu» der Gruppe 67FRS1.

Icon: Schweiz mit Röstigraben
Prix Röstigraben

Sauna

Regie: Lara Perren & Anna Lena Spring

Durch diesen Film gehen wir auf eine Reise mit der Protagonistin, die sich selbst und ihr Umfeld neu entdeckt. Die Werkzeuge des Mediums wurden durch Sanftheit und Minimalismus zu ihrem vollsten Potential ausgeschöpft. Danke für den humorvollen und warmen Film!