Gewinner*innen 42. Schweizer Jugendfilmtage
Kategorie A, bis 16 Jahre
1. Ich känn sie vo Lovoo
Regie: Samuel Scheidegger (Zürich)
Auf offene und ehrliche Weise gibt uns Samuel Scheidegger einen Einblick in die Dating-Welt von Jugendlichen. Wir sind fasziniert von der charmanten Herangehensweise des Regisseurs, ein aktuelles und gesellschaftlich relevantes Thema filmisch umzusetzen. Mit seinem Film wirft er Fragen auf, die nicht nur die junge Genration, sondern auch uns Alte zum Schmunzeln und Nachdenken anregt.
2. Esame di bullismo
Regie: Klasse 2A Scuola Media Castione (Ticino)
Esame di bullismo überzeugt durch herausragendes Schauspiel und authentische Dialoge. In einer cleveren Parallelmontage entdecken die Protagonisten, dass sie vom selben Traum verfolgt werden. Zurück in der Realität finden sie eine gemeinsame Lösung für die Probleme, welche sie im Traum hatten. Die Jury ist beeindruckt von der spielerischen Weise mit der sich die Filmschaffenden dem ernsthaften Thema Mobbing nähern und annehmen.
3. Böses Spiel
Regie: Keanu Lim & Annina Rust / Kinder- und Jugendtheater KIDEE (Zürich)
Das Mädchen mit dem unheimlichen Blick packt die Jury von der ersten Filmminute an. Spassvoll und durch einfache Mittel wird uns die Geschichte der mysteriösen Simone erzählt, mit knackigem Schnitt, erfrischenden Figuren und einer guten Portion Humor.
Kategorie B, bis 19 Jahre
1. fluch(t) social media
Regie: Michelle Claus & Noemi Vogel (Aargau)
Durch die clevere Machart gelingt es den beiden Regisseurinnen den medial generierten Stress ungefiltert auf den Zuschauer zu übertragen. Ihre Dokufiction ist ein stilistisch konsequent umgesetzter Selbstversuch, der formal, sowohl auf der Bild-, wie auch auf der Tonebene brillant inszeniert ist.
2. C’era una volta un secchione…
Regie: Tiago Pisa Folhes / Gruppo opzione cinema 4ADE (Ticino)
Dieser Film beweist, dass eine solide Dramaturgie und ausgereifte Figurenzeichnung die Basis einer gelungen Erzählung ist. Wir begleiten die antriebslosen Hauptfiguren auf ihrem Weg zu einer Freundschaft, die der Anfang eines neuen, stärkeren Selbstwertgefühles sein könnte.
3. Tägliche Qual
Regie: Moana-May Walther & Adam Williamson (Basel-Landschaft)
Die beiden Animationsfilmenden Moana-May Walther und Adam Williamson schaffen es, ein anspruchsvolles Thema in kürzester Zeit visuell auf den Punkt zu bringen. Das Zusammenspiel der Bilder, des Rhythmus und des Sounddesigns vermittelt uns einen Einblick in die Gefühlswelt, der unter Leistungsdruck leidenden Jugendlichen.
Kategorie C, bis 19 Jahre (in Begleitung von Erwachsener)
1. Zusammenleben in den Blöcken
Regie: Antonina Nikolic (Zürich)
The Director was able to narrate in such an effortless and skilled way, the tales of the scars that were left behind and the longing for the lovingly harmony of the past. We dive into the buildings, in the growing gardens, and the homes of the people which in a matter of seconds become familiar to us. Her finesse with the camera, and the carefully composed sound design carries the story forward with a professionalism which is not easy to achieve at such a young age. We are looking forward to follow Antonia’s career and her future films.
2. Die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney – Der Zwillingsbruder
Regie: Damien Hauser & Joshua Schweizer (Zürich)
Damien Hauser and Joshua Schweizer, created a little jewel of „Film Noir“. We salute the original idea, and the ingenious execution. The style is carefully crafted and we feel the extreme attention to detail, thanks to the precise preparation. The make up gave a real freshness and contributed to the uncanny atmosphere, the editing and sound design supported the narrative of the film particularly well. We are so impressed by these two young directors and can’t wait for their next film.
3. Seven Cigarettes away from Home
Regie: Lucy Betulius (Zürich)
The jury was taken by this beautiful film and by the highly poetic style of the director. The rhythm of the words, flowing smoothly melting into the images, the clever and sensitive sound design carries the quest of the protagonist. Lucy Betulius took us with confidence and success into her unique world, into an unexpected reflection of what these times of endless possibilities and yet to be discover adventures were, are, and will be.
Kategorie D, zwischen 20 und 25 Jahre
Kategorie D
1.Tonatiuh
Regie: Marco Jörger (Luzern)
Die Jury ist begeistert, wie stilsicher und handwerklich brillant sich Marco Jörger in diesem für ihn neuen Metier ‚Animationsfilm’ bewegt. Ihm gelingt es den Zuschauer vom ersten Bild an in diese mystische sowie dunkle und geheimnisvolle Welt zu entführen. Dabei ist er detailgetreu und setzt die Musik gekonnt dazu ein, diese epische Reise seiner Hauptfigur für uns erlebbar und spannend zu machen.
2. Vestige
Regie: Giorgi Sakhelashvili (Zürich)
Wir möchten Giorgi Sakhelashvili danken für seinen Mut auf so brillante Laienschauspieler zu vertrauen. Sie ziehen uns in ihren Bann und wir spüren, dass sie die Welt, in der sie sich bewegen, aus dem eigenen Leben sehr genau kennen. Die eingesetzte Musik vervollständigt die Geschichte, in der wir als Zuschauer Zeuge einer zarten Liebe werden, die durch Aggression von aussen bedroht wird. In klaren Bildern präsentiert uns der Regisseur eine Sozialstudie, die mit ihrer Ernsthaftigkeit und Tiefe beeindruckt.
3. The Island Business
Regie: Florian Rudolph (St. Gallen)
Die Jury ist fasziniert von der Tatsache, dass sich mit Florian Rudolph ein junger Filmemacher seinen Weg ins professionelle Business bahnt, der mit offenen Augen durch die Welt geht und Missstände unerschrocken benennt. Er zeigt mit „The Island Business“ einen reifen und relevanten sowie auch politischen Beitrag über das existenzgefährdende Profitdenken und die Gier. Wir möchten Florian Rudolph mit diesem Preis ermutigen seinen Weg weiter zu gehen und seinen filmischen Fokus auf die Dinge zu richten, deren Gerechtigkeit er gefährdet sieht.
Kategorie E, Filmstudierende bis 30 Jahre
1. Travelogue Tel Aviv
Regie: Samuel Patthey (HSLU, Luzern)
Samuel Patthey flicht ein visuell und akustisch betörendes Mosaik von Tel Aviv. Mit seiner einzigartigen Handschrift zeichnet er eine Postkarte auf die Leinwand, welche die Ambivalenz dieses Mikrokosmos unmittelbar fühlbar macht. Die Jury ist beeindruckt vom Talent und handwerklichen Präzision dieses Animationskünstlers und ist gespannt auf seine nächsten filmischen Entdeckungstouren.
2. Intervention in einer Bank
Regie: Matthias Sahli (ZHdK, Zürich)
Mit seiner eigensinnigen Filmsprache entwirft Matthias Sahli einen absurden Kosmos an Interventionen mit einer Gruppe demoralisierter Bankangestellter. Die Jury ist bezaubert vom humorvoll-kritischen Blick des Autors. Mit feinem Gespür gelingt es ihm, in perfekt komponierten Bildern gängige Muster zu unterlaufen. Das macht schlicht Lust auf mehr.
3. On casse le ciel on prend un bout
Regie: Céline Dondénaz (ECAL, Vaud)
Was für eine Exposition – was für ein Titel! In der brillant inszenierten Anfangssequenz setzt Céline Dondénaz ihre umwerfende Protagonistin gekonnt in Szene. Damit lässt sie uns vom ersten Moment an in die zerbrechliche Kinderseele Abigails blicken, deren Spiel die Jury in den Bann gezogen hat. Feinfühlig strickt die Regisseurin eine Geschichte von Schmerz und Verlust mit klarer Handschrift und raffinierten Dialogen.
Special Mentions
#TOOMUCH von Lea Messerli, Aline Kitoko, Sandro Klaus, Dorian Oesch, Patrick Schneider (3. Klasse Sekundarschule Landenhof Unterentfelden, Aargau)
Die Dringlichkeit mit welcher diese jungen Filmschaffenden ihr Anliegen verarbeitet haben, hat uns berührt und wir möchten sie darin bestärken weiterhin anspruchsvolle Themen mit dieser Ernsthaftigkeit anzugehen.
Alienato è l’uomo schiavo del presente von Luigi Donato (Three Castles Productions, Ticino)
Siamo rimasti particolarmente colpiti dal sound design di questo film. Che riesce a trasportarci con il suo stile, ritmo, immagini precise e piene di atmosfere nella situazione del personaggio principale. Questa menzione speciale vuole incoraggiare la giovane produzione “3 castles” a proseguire nella loro carriera e andare fino infondo nella loro particolarità cinematografica.
ZKB Publikumspreis
Kategorie A: Böses Spiel von Keanu Lim, Annina Rust / Kinder- und Jugendtheater KIDEE (Zürich)
Kategorie B: S’nächschte Mal von Lukas Frei & Pascal Willi / Lernende der Ausbildung des MEH: Praktiker INSOS Mediamatik (Zürich )
Kategorie C: Zusammenleben in den Blöcken von Antonina Nikolic (Zürich)
Kategorie D: Porcelain Stare von Robin Rippmann (Bern)
Kategorie E: Arachnophobia von Kirstin Reppas (Zürich)
«Klappe Auf!» Pitching Competition
Gruppe: Tobias Friedly & Silja Vögeli