Gewinner*innen 2019

43. Schweizer Jugendfilmtage

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Kategorie A

  1. Preis: ÜBER DIE LINIE, Nora Luz
  2. Preis: A PORTAL CAT’S GUIDE TO THE GALAXY, Annika Lutzke
  3. Preis: DIE SACHE MIT DER IDEE, Lisa Gehrig, Sinam Zeiter
    ZKB Publikumspreis: DIE RIGATONIS, Axel Handick / Gruppe: Sekundarschule Buchholz Thun

 

Kategorie B

  1. Preis: ELLE, Lou Conforti, Nuri dos Santos, Anaïs Gavillet, Léna Latham, Léa Martins, Amy Pesci, Norma Scarpetta, Camille Tejeda Sanchez
  2. Preis: …..SIMMER MAL EHRLICH, Klasse AtelierGestaltenMedien, BWSZO
  3. Preis: DIE STÄRKE IN PERSON, Sheila Streckmann, Nina Kako, Haidl Alali, Severin Gruhlke, Othniel Matuta
    ZKB Publikumspreis: ELLE, Lou Conforti, Nuri dos Santos, Anaïs Gavillet, Léna Latham, Léa Martins, Amy Pesci, Norma Scarpetta, Camille Tejeda Sanchez

 

Kategorie C

  1. Preis: KILLHIM, Damien Hauser
  2. Preis: KAEMPFERINNEN, Julian Quentin
  3. Preis: DER DRAHT ZUM TAL, Balz Auf der Maur
    ZKB Publikumspreis: LUTALICA, Noa Röthlisberger

 

Kategorie D

  1. Preis: FORGET ME NOT, Florine & Kim Nüesch
  2. Preis: RE:CYCLE, Nino Vincenzo Valpiani
  3. Preis: OPEN MINDED, David Nguyen
    ZKB Publikumspreis: OPEN MINDED, David Nguyen

 

Kategorie E

  1. Preis: BONOBO, Zoel Aeschbacher
  2. Preis: BASHKIMI UNITED, Lasse Linder
  3. Preis: KLEINGOLF, Marvin Meckes
    ZKB Publikumspreis: BASHKIMI UNITED, Lasse Linder

 

Special Mention in der Kategorie B

THINGS OF POWER, Benni Bauckhage, Chayenne Tischhauser, Elbin Kuljici, Fabio Gabathuler, Gabriel Berger, Gabrielle Gourinchas, Nathan Aumann, Patrick Weidmann / Gruppe: Begabtenförderung Wartau

 

Gewinnerin «Klappe Auf!»

Samantha Zaugg

 

Laudatios 2019

Kategorie A

ÜBER DIE LINIE (Nora Luz)

Es ist nicht selbstverständlich, dass sich eine junge Frau mit den Gefühlen eines Jugendlichen auseinandersetzt, der von seinen Mitschülern ausgegrenzt wird, weil er schwul ist. Mutig und vorurteilsfrei inszeniert Nora Luz wichtige Themen wie Homosexualität, Mobbing und Zusammenhalt auf aussagestarke Art und Weise. Sie vermittelt damit die relevante Botschaft, dass Akzeptanz und gegenseitige Unterstützung zu den wichtigsten menschlichen Qualitäten zählen. Die Regisseurin experimentiert mit verschiedenen Kameraeinstellungen und scheut es nicht, unangenehme Stille auf der Leinwand darzustellen. Ihr gutes Gespür für Dramaturgie hat die Jury besonders überzeugt.

A PORTAL CAT’S GUIDE TO THE GALAXY (Annika Lutzke)

Die Geschichte einer Katze, die sich auf eine Entdeckungsreise durch die Galaxie begibt, überzeugt durch ihre charmante Erzählweise. Die Story hat die Jury und das Publikum immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Besonders beeindruckt hat uns die gekonnt angewendete Animationstechnik und das souverän gestaltete Sound-Design. Ein erfrischendes Abenteuer im Katzenuniversum.

DIE SACHE MIT DER IDEE (Lisa Gehrig, Sinam Zeiter)

Wer kennt es nicht, dass einem die entscheidende Idee nie dann einfällt, wenn man sie braucht? Dieser Film überzeugt mit konsequenter Umsetzung einer einfachen Geschichte. Die Suche nach der passenden Idee wurde mit amüsanten Beispielen auf lockere Art und Weise visualisiert. Das Regie-Duo spielt dabei mit verschiedenen Stilmitteln und Genre-Clichés und vereint diese souverän in der Montage.

 

Kategorie B

ELLE (Lou Conforti, Nuri dos Santos, Anaïs Gavillet, Léna Latham, Léa Martins, Amy Pesci, Norma Scarpetta, Camille Tejeda Sanchez)

Der erste Platz geht an einen Film, worüber wir uns alle einig waren und der alle Jurymitglieder überzeugt hat. Die Protagonistinnen zeigen in diesem Film einen wunderschönen Zusammenhalt gegenüber einer seriösen Problematik. Frauen-Belästigung wird direkt und ehrlich behandelt. In diesem Film haben sich die jungen Schauspielerinnen mit ihrem mutigen und offenen Plädoyer den ersten Platz verdient.

…..SIMMER MAL EHRLICH (Klasse AtelierGestaltenMedien, BWSZO)

Der zweite Platz geht an einen sehr mutigen Film, der mit Hilfe von schönen Metaphern die Thematik behandelt. Dieser konzeptuelle Dokumentarfilm zeigt nicht nur interessante Bilder, sondern auch eine sehr gelungene Narration und Perspektive. Die Ehrlichkeit der Aussagen haben die Jury sehr gerührt.

DIE STÄRKE IN PERSON (Sheila Streckmann, Nina Kako, Haidl Alali, Severin Gruhlke, Othniel Matuta)

Der dritte Platz geht an einen Film, der die Thematik mit bereits hoher Qualität und Professionalität angeht. Der Film war lustig, gut geschrieben und dazu noch gut gespielt. Nicht nur diese Punkte haben die Jury beeindruckt. Die solidarische Aussage, dass keiner perfekt ist, und dass wir alle die anderen brauchen, fanden wir im Rahmen dieses Wettbewerbes hoch rührend für das junge Alter der Protagonisten.

 

Kategorie C

KILLHIM (Damien Hauser)

Die unheimliche Stimmung und clever platzierte Twists machen diesen Film zu einem nervenkitzelnden Abenteuer, das die Zuschauer*innen bis zum Schluss an die Kinosessel fesselt. Bereits die ersten Einstellungen werfen Fragen zu Klischees und Vorurteilen auf, die sich nicht nur auf der Leinwand, sondern auch in den Köpfen der Zuschauer*innen durch den Film ziehen. «KILLHIM» überzeugt durch ein durchdachtes, stilsicheres visuelles Konzept und ein toll gewähltes Schauspiel-Ensemble.
Witzig, clever und verstörend. Eine spannende Horror-Satire, die auf verschiedenen Ebenen Grenzen überschreitet und sich nicht vor dem Spiel mit Klischees scheut. Solche Filmemacher*innen brauchen wir!

KAEMPFERINNEN (Julian Quentin)

In seinem Film eröffnet uns der Filmemacher die Welt einer jungen Frau, die sich unverstanden und ungehört fühlt. Mit künstlerisch-experimentellen Elementen und Stilmitteln schafft er es, die Gefühlswelt seiner Protagonistin auf die Leinwand zu bringen. In der schwierigen Mutter-Tochter Beziehung inszeniert der Filmemacher nicht nur einen Generationenkonflikt, sondern schafft auch eine Gesellschaftskritik. Die Jury ist beeindruckt von der starken Vision des Filmemachers und der originellen Umsetzung.

DER DRAHT ZUM TAL (Balz Auf der Maur)

Mit einer aussergewöhnlichen Hartnäckigkeit und Geduld hat sich der Regisseur den Anwohner*innen eines Bergdorfs gewidmet. Diese Annäherung setzt er zu einem stimmungsvollen Porträt zusammen und eröffnet uns in dieser Auseinandersetzung ein gesellschaftlich relevantes Thema. Ein aussergewöhnliches Gespür für die Kameraarbeit im Dokumentarfilm hat uns dabei besonders überzeugt.

 

Kategorie E

BONOBO (Zoel Aeschbacher)

Because of the visual style, the rhythm, the progression, but also for its excellent performances, relevant theme and sharp writing.
This film paints a portrait of our society, of our fears, of how sometimes we can feel boxed in and of how maddening it is to feel powerless against the system. Its claustrophobic nature well represented by the shooting format, and the elevator connecting or better said “un”- connecting all the floors.

BASHKIMI UNITED (Lasse Linder)

Because we wanted to acknowledge creativity and originality. A well crafted mix from documentary to fiction to dreamlike fantasies. A very personal piece. A short film that had the ability to merge all these styles but also two very different worlds colliding. A piece that left us wanting to know more of the future work of it’s director who’s definitely going to be one to watch in the coming years.


KLEINGOLF (Marvin Meckes)

A quirky but tender, extremely detailed and well constructed piece that at first glance seemed at the limit of documentary and surrealistic piece, but once immersed stood out by the consistency of its approach.
A vivid portrait, but also a fierce critic of our society, all in all diffusing touches of tenderness and outrageous humour.

 

«Klappe Auf!» Pitchingwettbewerb (Samantha Zaugg)

Kann Tradition zeitgemäss sein? Muss sie es vielleicht sogar?
Das Projekt rund um den «Bechtelistag Frauenfeld» von Samantha Zaugg geht diesem Gedanken nach und gewinnt den diesjährigen Pitching Wettbewerb – herzlichen Glückswunsch!
Am dritten Montag im Januar feiert Frauenfeld den Bechtoltstag, einen Fasnacht ähnlichen Brauch, der bis ins Mittelalter zurück geht. Die geschlossene Männerrunde, die Konstablergesellschaft, feiert sich ausgiebig mit Speis und Trank.
Die Frauen – also 50% der Bevölkerung – sind davon ausgeschlossen.
Ihr Beitrag zum Fest besteht darin, dass sie sich zu später Stund in hübscher Verkleidung dazugesellen dürfen – zur Unterhaltung der Anwesenden.
Samantha ist mit dem Treiben bestens bekannt. Um einer persönlichen Haltung mehr Raum zu geben, wie auch im Sinne besserer inhaltlicher Tiefe, empfehlen wir ihr das Vorhaben als Dokumentarfilm und nicht als Reportage umzusetzen. Zu Gunsten der Bilder und des Geschehens sollte sie auf zu viele «Talking Heads» verzichten.
Die Filmemacherin hat die Jury am Pitching mit ihrer Zielstrebigkeit und Dringlichkeit für dieses Thema überzeugt. Wir freuen uns darauf, wie sie der Frage, ob sich diese anachronistische Tradition in Zeiten von #metoo und #timesup noch legitimieren lässt, nachgeht.